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16. Oktober 2006
Wie schön, der Herbst hält Einzug in Köln. Bunte Blätter fallen aus der sonst so verhassten Pappel. Sanft wiegen sich die Äste knarrend und ächtzend. Regen setzt ein in der Dunkelheit und zart wie aus der Ferne erklingt es: das Miauen meiner schon entführt, entwendet und verkauft geglaubten Katze. Ich hatte schon Bilder vor Augen, wie sie, wie zu ihrer Zeit es nur die gute alte Lassie konnte, mit blutenden Pfoten auf dem Asphalt jammernd, den Kopf weit nach unten geneigt, aus einer Tierversuchsanstalt langsam aber stetig nach Hause trottet. Aber nix da, dat blöde Ding sitzt einfach seit sieben Tagen in dieser dummen Pappel. Ja dumm (auch die Katze). Denn sie traut sich nicht mehr runter in diesem Sturm. Der Freiheitsdrang meines kleinen Raubtiers endete spontan, nur weil die Pappel knarzt und ächzt und der Baum mit der Aussicht auf Ehrenfeld dann doch kein so gemütliches Plätzchen mehr ist.
Na dann holen wir die Katze mal eben aus dem Baum! Ansich eine schöne Idee. Nein eine ganz doofe Idee. Ich Höhenangst, mein damaliger Freund Höhenangst und eine Katze in 13 Metern Höhe. Unglückliches Zusammentreffen widriger Umstände. Na da kann nur die Feuerwehr helfen. Die kam dann auch mit einem Löschfahrzeug und acht Mann Besatzung. Und der Kommentar zu den widrigen Umständen: "Dat Ding kommt schon widda runter, oder hamm se schon mal n Katzenskelett in ner Pappel hängen sehn?"
Der Hysterie nahe wegen des Nichteingreifens der Rettungskräfte, des vom Sturm zersausten Haares und genervt vom erbärmlichen ins Stakato anschwellende Gejammer der Katze in ihrer misslichen Situation überwand Martin die Höhenangst (mal wieder) - diesmal wohlweislich darauf achtend, dass Handys und sonstige Telefongeräte am Boden blieben - und erklomm das Dach in der zweiten Etage, wozu mehrere Leitern erforderlich waren. Mein damaliger Freund klammerte sich derweilen ans Geländer des Balkons in der vierten Etage und trotzte sich und der Katze mutig zurufend dem brausenden Sturm. Derweilen stürmte die Katze meines damaligen Freundes meiner Katze zur Hilfe eilend in die dumme Pappel. Mit dem Resultat: Katzen können im Duet jammern und sich zu enervierenden Tönen hinreißen lassen.
Na nach zwei Stunden waren dann beide wieder in heimischer Wohnung und ich brauchte einen Schnaps, um die erlebte und doch nicht ganz überzeugend kaschierte Höhenangst dann doch wenigstens in Alkohol zu umnebeln. Die Flasche habe ich dann anschließend zertrümmert. Ich brauch doch noch scharfkantige Scherben!
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